Bechstein-Flügel von 1886

Seit Juni 2010 besitzt die Kilianskirche einen historischen Bechstein-Flügel von 1886. Dank einiger großzügiger Spenden, der Unterstützung durch die beiden Fördervereine des Bach-Chores und des Vokalensembles sowie der Kiliansgemeinde, konnte der Flügel von Berlin nach Heilbronn gebracht werden.

Er ist 2,40 m lang, also noch nicht ganz Konzertflügellänge, aber immerhin. Er überstand die Weltkriege in London und kam in den 70ern wieder nach Berlin. Das Instrument stammt aus dem Jahr 1886. Die Firma Bechstein war damals in ganz Europa bekannt, insbesondere für den warmen Grundklang ihrer Instrumente und ihre technischen Innovationen. Ähnliche Instrumente der Firma Bechstein besaß, spielte und schätzte Franz Liszt. Eine Anekdote berichtet, Bechstein hätte das erste Instrument gebaut, das ein Liszt-Konzert ohne Blessuren überstand… wer weiß.

Wir freuen uns an den vielfältigen  Einsatzmöglichkeiten dieses Instrumentes in der Kilianskirche – sei es zur Liedbegleitung im Gottesdienst, für Proben und Auftritte mit den Chören und in Konzerten.

Seinen ersten Einsatz hatte unser Flügel am 19. Juni 2010 im Rahmen der „Orgelmusik zur Marktzeit für Kinder“ bei der Begleitung des Kinderchores der Friedens- und Kiliansgemeinde sowie im Gottesdienst am darauf folgenden Sonntag.

Um seinen Klang voll entfalten zu können, wurde das Instrument 2012 generalüberholt. Die Hämmer haben neue Filze bekommen, die Technik wurde reguliert und neu eingestellt. Profis sagen, unser Bechstein käme nun dem Klangideal und den klanglichen Möglichkeiten der Instrumente aus dieser Zeit wieder sehr sehr nah - klingt also fast so wie zu Liszt' und Brahms' Zeiten. Diese Arbeiten wurden von der Firma Klavier-Kern in Flein hervorragend durchgeführt.

Im Sommer 2017 wurde der Bechstein-Flügel nochmals von der Firma Klavier-Kern Flein renoviert und bekam unter anderem einen neuen Stimmstock, wurde neu besaitet, nochmals neue reguliert und intoniert. 
Nun erklingt er wieder mit seinem typischen, warmen Bechstein-Klang.

Hier können Sie Brahms Intermezzo Nr. 2 A-Dur aus op. 118 (1893) hören, das nur 7 Jahre nach dem Bau unseres Flügels entstand.

Die Kosten für Erwerb und Renovierung konnten komplett durch Spenden getragen werden. Allen großzügigen Spendern gilt unser herzlichster Dank.

In der Kilianskirche sind wir glücklich, dass dieses Instrument den kirchenmusikalischen Spielraum erheblich erweitert (Chöre, Konzerte, Gottesdienste, Pop- und Jazzbereich). Es gesellt sich zu den anderen "Instrumenten-Geschwistern" Truhenorgel und Cembalo und passt auch hervorragend zu dem 2007 von KMD Axel Becker angeschafften Alexandre-Harmonium (um 1900, Frankreich).

Cembalo

Harmonium

Unser Alexandre-Harmonium wurde um 1900 in Frankreich gebaut und von Orgelbauer Markus Lenter für die Kilianskirche saniert.

Traditionell erklingt es im Neujahrskonzert von Andreas Benz meisterhaft gespielt.

Hier zwei Klangproben auf unserem You-Tube-Kanal Musik in der Kilianskirche:

Louis Vierne (1870—1937): "Carillon" (Glockenspiel)

Louis Vierne (1870—1937): "Berceuse" (Wiegenlied)